Auf dieser Seite finden Sie ein buntes Sammelsurium an Zeitungsartikeln aus den vergangenen Jahrzehnten bzw. aus dem vorigen Jahrhundert.
Manche der Artikel werden durchaus zum Schmunzeln anregen – manche wiederrum laden zum Nachdenken ein – der jeweilige Zeitgeist ist in Ausdrucksform und Schreibweise teilweise klar erkennbar.
Erfasst wurden Berichte von A bis Z. Sie geben einen kleinen Überblick über das Leben in Absam in vergangener Zeit – Kapitalverbrechen, ja auch diese gab es in Absam, wurden aber nicht berücksichtigt. Die vorliegenden Zeitungsberichte werden in der damals jeweils gültigen Rechtschreibung und unkommentiert wiedergegeben. Die Berichte stammen aus den Digitalarchiven Teßmann (Südtirol) bzw. der ÖNB sowie des Absamer Gemeindearchivs.
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert bzw. fortgeführt – regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich!
1852
Scherz in der Baumwollspinnerei
Fremdenblatt, 16.07.1852
In Absam in Tirol erlaubten sich die Arbeiter in der dortigen Baumwollen-Spinnerei einen Scherz, der leicht sehr traurige Folgen hätte haben können. Während der Eßstunde kamen sie nämlich auf den Gedanken, Einen aufzuhängen. Bald war ein Gericht formiert, der Scharfrichter ernannt, und das Individuum, an welchem die Halsoperation probeweise vor sich gehen sollte, gefunden. Ein Knabe von 15 Jahren ward vom Gerichte zum Aufhängen verurtheilt, und der Stab über ihn gebrochen. Der Scharfrichter trat vor, führte ihn auf die Leiter, den Strick um den Hals und hängte ihn auf. Die Umstehenden schienen sich an den Verzerrungen des Armen zu amusiren, bei dem sich bereits alle Symptome des Erstickens einstellten, als ein vorübergehendes Weib die Szene sah, und mit Hilfe eines Aufsehers den Burschen befreite. Nur durch angestrengte Versuche gelang es, den Besinnungslosen ins Leben zurückzurufen.
1892
Gefährliches Holzspalten
Neue Inn-Zeitung, 21.12.1892
Absam. Der 70 Jahre alte ledige Alois Fischer in Absam verwundete sich beim Spalten des Holzes mit einem Nagel am Arme; es trat Blutvergiftung ein, welcher der alte Mann binnen kurzem erlag.
1893
Tod durch Holzsplitter
Tiroler Land-Zeitung, 21.01.1893
Absam. Die 60 Jahre alte Haushälterin des hochw. Herrn Pfarrers Konrad in Absam, Nothburga Heiß aus Oetzhal hatte sich vergangene Woche beim Holztragen einen Splitter in die Hand gestoßen. Eine dadurch erfolgte Blutvergiftung zog schon am Tage darauf den Tod der Verletzten nach sich.
1894
Zwangsveräußerung Pappendeckel-Fabrik
Unterinntaler Bote, 11.05.1894
In Absam wurde am 7 d.M. die vormalige Pappendeckel-Fabrik des Fabrikanten Schmid zwangsweise zum 2. Male veräußert und von Herrn Jakob Krüse junior mit Frau um den herabgesetzten Preis von 10.500 fl. erworben.
Neue öffentliche Telephonzelle in Absam
Neue Tiroler Stimmen, 04.09..1894
Die k.k. Post- und Telegraphen-Direktion theilt uns mit: Anläßlich der Herstellung einer interurbanen Telephonlinie von Innsbruck nach Hall und Absam traten am 1. September ds. Js. Beim Post- und Telegraphenamte in Hall und in dem neben der Kirche in Absam befindlichen Hause des Parrmeßners öffentliche Telephonsprechstellen in Wirksamkeit. Die Gebühr für das telephonische Sprechen von Hall nach Absam und umgekehrt, beträgt für je 3 Minuten Dauer 10 kr. und jene für ein Gespräch von Hall oder Absam nach Innsbruck oder Igls und umgekehrt für die gleiche Dauer 20 kr. Die Gebühr für Phonogramme wird per Phonogramm mit einer Grundtaxe von 5 kr. und der Worttaxe von ½ kr. mit Aufrundung eines halben Kreuzers auf einen ganzen bemessen. Die öffentliche Sprechstelle in Absam ist auch zur Annahme und telephonischen Beförderung von Telegrammen, sowie zur telephonischen Uebernahme der nach Absam bestimmten Telegramme ermächtigt. Die Vermittlungsgebühr für Telegramme beträgt per Stück 5 kr.
1895
Hübscher Christbaum
Unterinntaler Bote, 27.12.1895
In Absam hat am Stephanietag abends „beim Ebner“ für die dortige Ortsfeuerwehr ein sehr hübsch ausgestatteter Christbaum die Theilnehmer erfreut.
1896
Walderbrücke desolat
Unterinntaler Bote, 28.08.1896
(Walderbrücke) Laut Mittheilung der Gemeinde-Vorstehung Absam ist die s.g. Walderbrücke beim Bach (am Eingange in den Gnadenwald) in sehr schadhaften Zustande und ist der Fuhrverkehr über dieselbe bis zur Wiederherstellung verboten.
Geldbeutel verloren
Unterinntaler Bote, 11.12.1896
Absam, 6. Dezember. (Verloren) Die vorige Woche begab sich eine Witwe aus Baierland in Gesellschaft von Hall aus zur Wahlfahrtskirche nach Absam. Auf dem Stationenwege spendete sie noch einer Bettlerin ein Almosen aus ihrem gestickten Geldbeutelchen mit dem Inhalte von 110 Mark deutscher Währung in Stücken zu 20 und 10 Mark. Kurze Zeit darauf gewahrte die Frau zu ihrem Schrecken den Abgang dieses Geldbeutelchens sammt Inhalt und machte sofort die Anzeige von dem Verluste; aber ein redlicher Finder hat sich noch nicht eingestellt und blieben alle Nachforschungen bisher vergeblich.
1897
Unglücksfall
Tiroler Land-Zeitung, 13.03.1897
Unglücksfall. In der Huber’schen Maschinengärberei in Absam gerieth am Montag Vormittags der Arbeiter Joh. Straßer von Absam durch Nichtaufpassen in die Transmission und wurde 10 bis 15 Mal herumgeschleudert, bis er befreit werden konnte. Beide Unterschenkel sind zerschmettert. Der Verunglückte wurde auf die hiesige chirurgische Klinik zu Prof. v. Hacker gebracht.
Fronleichnamsprozession verregnet
Unterinntaler Bote, 18.06.1897
(Die Fronleichnamsprozession) wurde gestern hier in Hall und auch in Innsbruck leider verregnet. In Absam wo diese Prozession Nachmittag stattfindet, machte man den Versuch, sie abzuhalten mußte aber schon nach dem ersten Evangelium in die Kirche zurückkehren.
1899
Bärentanz
Unterinntaler Bote, 10.02.1899
Absam, 5. Februar. (Wasserleitung, Bärentanz) Die Gemeinde geht daran, die vielgerügte alte Wasserleitung durch eine neue zu ersetzen. Eine günstige Gelegenheit, eine solche zu erlangen, wurde schon einmal durch die damals maßgebenden Persönlichkeiten verpaßt; jetzt wird die Einführung der Hunde- und Weinverzehrungssteuer hierzu benützt, um die Grundlage zu einem Fonde für die neue Wasserleitung zu erreichen.
Heute nachmittags wurde dem sonst ruhig verlaufenden Fasching Rechnung getragen durch Veranstaltung eines Maskenzuges, wobei eine Bärenjagd und herumtreibende Karner den Stoff bildeten. Letztere Gruppe hat durch gar zu naturgetreue Darstellung schnapstrunkener, sich gegenseitig verprügelnder Karner mehr angewidert als erheitert, und dürften solche Darbietungen, besonders für die anwesende Kinderwelt in moralischer Beziehung sicherlich keinen günstigen Eindruck hinterlassen.
Diese und die nächste Woche sind dahier viele fremde Hochzeiter angemeldet, welche in der Wallfahrtskirche getraut werden.
Arbeitsunfall
Unterinntaler Bote, 18.05.1899
In Absam, in der Kunsttischlerei des Herrn Hornsteiner, hat der Lehrling Bucher durch Unvorsichtigkeit bei einer Maschine ein Glied des Daumens der rechten Hand verloren.
Vaterfreuden
Tiroler Grenzbote, 13.10.1899
Absam, 8. Oktober. (Vaterfreuden) Der Gärbermeister und Gutsbesitzer in Breitweg-Absam, Herr Josef Stocker wurde am 4. d.M. mit 2 gesunde Knaben beglückt. Aus Anlaß des Namensfestes des Kaisers ließ der überglückliche Vater den Erstgeborenen auf den Namen „Franz Josef“ taufen.
Ruhebänke
Unterinntaler Bote, 24.11.1899
Absam, 20. November. Obwohl zur jetzigen Jahreszeit kein Bedürfnis mehr vorhanden ist, sich auf Ruhebänken im Freien niederzulassen, so befinden sich noch immer die vom Orts-Verschönerungsverein aufgestellten Sitzbänke im Freien, leider sehr unter den Einflüssen der rauhen Jahreszeit und sind auch vielmehr der Verunglimpfung und Beschädigung schadenfroher Leute ausgesetzt; daher erscheint deren Wegnahme unter sicherem Obdache bis zum kommenden Sommer notwendig.
1900
Zur Beachtung!
Unterinntaler Bote, 13.07.1900
Zur Beachtung! Am Sonntag, 1. Juli, ist aus Absam ein Irrsinniger, unbekannt wohin, entlaufen. Derselbe war mit abgetragenem grauem Rocke, schwarzer Hose, blauer Schürze bekleidet und ist dessen Aeußeres Jedermann auffallend. Derjenige, der über den Flüchtling Näheres weiß, wolle es bei der Gemeindevorstehung Absam melden.
1904
Schaden am Kirchturm
Unterinntaler Bote, 15.04.1904
Absam, 12. April. (Vom Kirchturme) Bei Gelegenheit einer Begräbnis wurde auch das übliche Grabgeläute gegeben. Auf einmal wurde vom Turme herab ein unheimliches Krachen vernommen; es stellte sich nun heraus, daß infolge einer Schadhaftigkeit des Glockenstuhles die große Glocke herunterfiel, aber zum Glücke stecken blieb, ohne weiteren Schaden zu nehmen, sowie die beim Glockenziehen beschäftigten Männer mit dem bloßen Schrecken davon kamen. Eine gründliche Neuerung des Glockenstuhles dürfte zur unausweichlichen Notwendigkeit werden.
1906
Eile mit Weile
Innsbrucker Nachrichten, 31.10.1906
(Eile mit Weile) Man schreibt uns unterm 30. d.M. aus Absam: Vorgestern fuhr ein Radfahrer in scharfem Tempo durch das Oberdorf von Absam. In demselben Momente trat eine alte Frau mit einem Rechen aus der Tür ihres Hauses. Der Radfahrer fuhr nun direkt in den Rechen hinein, welcher sich naturgemäß im Rad verspießte. Den Radler, einen jungen Bauernburschen, warf es mit voller Wucht zu Boden. Zum Glück trug er keine ernste Verletzung davon. Er stand alsbald wieder auf und trollte mit seinem beschädigten Rade davon.
1909
Unfall eines Bergknappen
Volkszeitung, 22.11.1909
Absam. (Unfall eines Bergknappen) Bei der Arbeit im Bergwerk verstauchte sich ein nach Absam gehöriger Bergknappe am 17. Nov. so heftig den Fuß, daß er keinen Schritt mehr zu gehen vermochte. Er mußte nach Absam getragen werden.
1911
Rauferei
Unterinntaler Bote, 29.04.1911
Absam. Im Aichat hab es am letzten Sonntag in einem dortigen Gasthaus zwischen mehreren Burschen Streit, der in eine solenne Rauferei ausarbeitete, wobei mit Biergläsern und Messern „gearbeitet“ wurde. Mehrere trugen Denkzettel davon.
Unfug
Tiroler Grenzbote, 25.10.1911
Absam. (Hochzeit – Unfug) Am 23. ds. Mts. früh fand in der hiesigen Wallfahrtskirche die Hochzeit des weit bekannten Jägers und Gutsbesitzers Franz Leimgruber, vulgo Strampfer Franzl, von Absam mit Fräulein Anna Köchl, Wirtschafterin, statt.
Am 23. ds. von 1 bis 4 Uhr früh krachte es bei uns, als wäre ein Krieg im Anzug. In Wirklichkeit war es ein Bauernhochzeitsschießen. Es wäre um 4 Uhr früh wohl auch früh genug gewesen.
Nächtliche Keilerei
Tiroler Grenzbote, 04.11.1911
Absam (Nächtliche Keilerei) Sonntag nachts kam es auf der Dörferstraße in Absam zwischen italienischen Arbeitern und Einheimischen zu einer Rauferei, wobei zwei Einheimische gestochen wurden.
1912
Unfall
Tiroler Land-Zeitung, 06.01.1912
Absam, (Allerlei) Dieser Tage fiel einem Arbeiter in Absam eine schwere Kiste auf einen Fuß, so daß der Vorderfuß und die Zehen gequetscht wurden. Dem Manne wurde unwohl und er mußte in seine Wohnung getragen werden.
Hochgewitter
Tiroler Grenzbote, 09.03.1912
Absam, 6. März. (Hochgewitter im März) Heute nachmittags um 1 Uhr ging über Absam ein regelrechtes Hochgewitter nieder. Blitz folgte auf Blitz, um diese Jahreszeit gewiß eine Seltenheit. Die älteren Leute konnten sich nicht erinnern, Anfang März je ein solches Hochgewitter erlebt zu haben.
Schnurrbart ausgerissen
Tiroler Land-Zeitung, 20.04.1912
Absam (Den Schnurrbart ausgerissen) Vor einigen Tagen kam der frühere Breitweger-gerbermeister Josef Stocker, jetzt Arbeiter in Absam, im Hause seiner Frau mit dem Gutsbesitzer und Viehhändler Josef Brugger in Streit, welcher in Tätlichkeiten ausartete, wobei Stocker dem Brugger eine Seite des Schnurrbartes ausriß. Brugger erstattete mit dem abgerissenen Schnurrbarte in der Hand Anzeige. Beide Kämpfer sind feuchtfröhlicher Natur. Brugger, welcher auf seinen schönen Schnurrbart stolz war, wird jedenfalls eine Entschädigung verlangen.
Der kleinste Mann Österreichs in Absam
Tiroler Grenzbote, 01.06.1912
Am Sonntag, den 26. Mai übernachtete beim Stamser-Wirt in Absam der kleinste Mann Österreichs namens Alois Unterkircher aus Pfunders, Dorf Vintl (Pustertal, Tirol), 22 Jahre alt, 73 Zentimeter groß und 20 Kilo schwer.
Von Geburt bis zu seinem zweiten Lebensjahr war derselbe ein normales Kind, fing dann zu kränkeln an und litt bis zu seinem 10. Lebensjahre an der englischen Krankheit. Seine Mutter lernte ihn das Lesen und Schreiben. Später nahm er bei Privatlehrern Unterricht. Nach seinem 14. Lebensjahre erlernte er das Schneiderhandwerk, mußte jedoch dasselbe aufgeben.
Patronenkapseln in Kinderhand
Unterinntaler Bote, 22.06.1912
In Absam schlug der Schulknabe Bogner im Beisein mehrerer Kameraden mit einem Stein auf eine Patronenkapsel, welche dann explodierte. Die Kapselteile drangen den Schulknaben Larcher und Lobenstock in den Fuß, Bogner selbst blieb unverletzt.
Gefährliches Fensterln
Tiroler Grenzbote, 06.07.1912
Absam, 3. ds. (Ein gefährliches Fensterln) Der frühere Knecht beim Haider-Bauern in Absam wollte kürzlich nachts bei der Tochter seines früheren Dienstgebers fensterln, doch kaum war er beim Fenster, kam auch der Bauer mit Sturm daher und wollte sogar mit einem Messer die Jungfrauenehre seiner Tochter beschirmen. Der abgekühlte Liebhaber suchte natürlich das Weite, doch lockte der Vorfall mehrere Zuschauer herbei.
1913
Massensterben von Federvieh
Tiroler Grenzbote, 04.10.1913
Der Gollner Krämerin in Absam, Breitweger, verendeten kürzlich in einem Tage sämtliche Enten und Hühner; dasselbe passierte auch ihrer Nachbarin, wodurch beide einen großen Schaden erleiden.
Erdbeeren im Villenviertel
Tiroler Grenzbote, 04.10.1913
Im Villenviertel in Absam blühen gegenwärtig die Erdbeeren aufs schönste, um diese Zeit gewiß eine Seltenheit.
Verschiedenes
Tiroler Grenzbote, 01.11.1913
Absam. (Verschiedenes) Dieser Tage fanden in der Wallfahrtskirche in Absam mehrere Trauungen statt. Ein Hochzeitspaar fuhr sogar mit elegantem Auto zur Trauung.
Eine Bäuerin in Absam, welche mit ihrer bösen Zunge schon viel Unfrieden stiftete, erhielt vor einigen Tagen für eine derartige Tat eine solche Ohrfeige, daß die künstlichen Zähne herausfielen. (!)
Flucht bei der Hochzeit
Tiroler Grenzbote, 29.11.1913
Absam. (Verschiedenes) Am 24. ds. fanden in der Wallfahrtskirche Massen-Trauungen statt; über 100 Hochzeiter und Zeugen wanderten zur Kirche. Trotz des schlechten Jahres floriert das Heiratsgeschäft…
Vor einigen Tagen wurde in der Villa Martha neben dem Friedhof Hall während der Nacht ein Bügeleisen und verschiedene Wäsche gestohlen. Tags darauf versuchten die unbekannten Täter abermals einzubrechen, wobei sie die Fenster einschlugen. Als die Bewohner erwachten, ergriffen die Nachtvögel die Flucht.
Diese Woche hielt in Absam ein Pustertaler Paar Hochzeit. Die Braut machte in Absam einen Einkauf, währendessen der Bräutigam voranging. Als die Braut aus dem Laden kam, war der Bräutigam verschwunden und trotz allen Suchens nicht mehr zu finden. So mußte die Braut, die sich in der Gegend nicht auskannte, in Hall übernachten. Der hoffnungsvolle Bräutigam ist anderntags zurückgekehrt.
Rodelunfall & Christbaumfeier
Tiroler Grenzbote, 31.12.1913
Dieser Tage stürzte unterhalb des Bettelwurf eine Rodlerin von Volders und brach sich den rechten Fuß. Die Rettungsabteilung der freiwilligen Feuerwehr Absam beförderte sie in ihre Wohnung.
Am Stefanitag fand die Christbaumfeier der freiw. Feuerwehr Absam im Gasthaus Stamser statt. Die Veranda war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es wurden ca. 100 Beste ausgetauscht. Die Bürgerkapelle spielte während der Bestverteilung schöne Weisen. Nach der Versteigerung des Christbaumes wurde ein Tänzchen arrangiert.
1914
Zufriedenstellende Obst- und Heuernte
Tiroler Grenzbote, 10.06.1914
Absam. (Verschiedenes) Am 8 ds. wurde in Absam der Bauer Franz Kern vom Absamer Eichat mit Maria Spieß, Bauerstochter von Absam getraut. Herr Klausner von Absam erbaute sich auf dem erworbenen Obinger Grund ein Einfamilienhaus. Die diesjähr. Heuernte ist vorzüglich ausgefallen und sind die Bauern allenthalben zufrieden. Auch die Obsternte wird heuer gut ausfallen, denn die Bäume strotzen vor Früchten.
Eine Schule für galizische Flüchtlinge
Tiroler Grenzbote, 05.12.1914
(Eine Schule für galizische Flüchtlinge) In einem Saale der Schuhfabrik Huber in Absam wird demnächst eine Schule für galizische Flüchtlinge errichtet. Es wird ein eigener Lehrer und ein galizischer Katechet wirken, auch eine Lehrerin. Viele der Flüchtigen können nicht deutsch und es ist daher eine Notwendigkeit, da sehr viele galizische Kinder in Absam sind.
1915
Ein bissiger Hund
Schwazer Bezirksanzeiger, 27.01.1915
Ein bissiger Hund. Eine Villabesitzerin oberhalb des Haller Friedhofes in Absam besitzt zwei Hunde, wobei der größere vorbeigehende Leute und Kinder anspringt und auch deren Kleider zerreißt. Es wäre wünschenswert, wenn diese Hunde in Ketten gelegt würden, auf daß Passanten ruhig des Weges gehen können.
Die Brot- und Milchnot in Absam
Schwazer Bezirksanzeiger, 17.07.1915
Brot- und Milchnot in Absam. Man schreibt uns: In unserem Dorfe haben wir seit den letzten Einberufungen keinen Bäcker mehr. Am Samstag wurde beim Platzl-Bäcker das letzte mal gebacken. Es wäre wünschenswert, wenn die Gemeinde wenigstens einen Bäckermeister vom Militär freibekäme, da nicht jede Familie in der Lage ist, das Brot selbst zu backen und besonders Brot für Kinder eine notwendige Nahrung ist. Mit der Milch ist es auch ein Gefrett. Die meisten Bauern haben sich Zentrifugen angeschafft und behalten die Milch größtenteils selbst oder geben sie in die Milchgeschäfte nach Hall, von wo ein Absamer gnadenweise einen Liter zu 28 Heller erhält. In manchen Geschäften wurden Familien der Umgebung einfach abgewiesen. Hoffentlich unternimmt die Gemeindevorstehung entsprechende Schritte, sonst müßten die Mietparteien Absam einfach verlassen und die Hausbesitzer, welche in Absam bekanntlich sehr große Abgaben leisten müssen, wären der geschädigte Teil. Fleischhauer ist auch keiner mehr in Absam, doch macht das weniger, weil sich doch die meisten Familien kein Fleisch mehr leisten können.
Eigentümliches Vermächtnis
Tiroler Grenzbote, 06.10.1915
Absam. (Eigentümliches Vermächtnis) Eine alte Baronin, welche kürzlich starb, vermachte ihr ganzes Vermögen ihrer Dienerin, welche die Verpflichtung hat, die zwei Lieblingshunde bis zu deren Tod gut zu behandeln und nicht zu verkaufen. Die glückliche Erbin ist von Südtirol und gegenwärtig als Flüchtling mit ihren anvertrauten Hunden in Absam.
1919
Absam ohne Zucker
Haller Lokalanzeiger, 29.11.1919
Absamer Bürger bitten um Aufnahme nachstehender Zeilen: „Wo bleibt wieder einmal der Zucker für Absam? Innsbruck und Hall fassen dreimal ihre Ration, bevor Absam auch nur ein einzigesmal an die Reihe kommt und bleibt für uns Absamer Zucker immer monatelang aus. Warum? Wir wollen auch das gleiche Recht wie Andere und verlangen endlich einmal unseren Zucker. Die zuckerlosen Absamer Stiefkinder.“
1920
Beschlagnahme
Haller Lokalanzeiger, 28.02.1920
Bei einem bekannten Wirt in Absam wurde in einem Bett seines Hauses ein Schwein und weiters zwei Viertel einer Kuh beschlagnahmt. Die andere Hälfte war bereits nach Hall verliefert.
1924
Vom Tode des Erfrierens gerettet
Haller Lokalanzeiger, 12.01.1924
Vom Tode des Erfrierens gerettet wurde im Absamer Eichat ein Bahnbediensteter, Vater von fünf Kindern, der wegen schlechter Wegverhältnisse den Weg zu seiner gar nicht weit entlegenen Wohnung vom dortigen Gasthause aus, wo er einer Silvesterfeier beiwohnte, nicht mehr zurückzulegen vermochte, weshalb er bei Nachbarn Zuflucht suchte, der endlich auf wiederholtes Klopfen an der Haustüre diese öffnete, worauf der halberstarrte späte Gast auf den Boden des Hausflures fiel. Mit Hilfe eines anderen Nachbarn wurde der Halberfrorene mit Schnee eingerieben, welche Prozedur ihm einiges Stöhnen entlockte, aber von guter Wirkung war, so daß er sich bald wieder nach Hause begeben konnte.
1925
Ein gestohlenes Fahrrad wiedergefunden
Haller Lokalanzeiger, 02.05.1925
Am 5. November wurde dem Absamer Briefträger Würtenberger sein Fahrrad gestohlen. Dieser Tage sah Würtenberger zu seiner Freude das gestohlene Rad an einem Geschäfte in Hall angelehnt. Er verständigte die Gendarmerie, die das Rad sofort beschlagnahmte. Es stellte sich heraus, daß der dermalige Besitzer es von einem Unbekannten gekauft hatte, und zwar um einen spottbilligen Preis. Das Rad wurde dem Bestohlenen ausgefolgt.
1927
Achtung, scharfe Hunde!
Haller Lokalanzeiger, 12.02.1927
Bei jenem Häuschen in Absam-Breitweg, an dem einstmals die schöne Inschrift „Eigenheim, klein aber fein“ angebracht war und wo im Gärtchen Federvieh gehalten wurde, halten jetzt 2 scharfe Hunde strenge Wache, indem selbe die Ankommenden gleich beim Gartenzaun empfangen und auffressen wollen.
Daß dem so ist, beweist der Fall, wo unlängst einem Briefträger die Posttaschen von einem dieser Hunde entrissen, und im Schnee zerstreut wurden, so daß ein rekommandierter Brief nicht mehr gefunden werden konnte und dadurch ein Schaden von 30 S verursacht wurde. Aber auch die körperliche Sicherheit des betreffenden Briefträgers war durch den Hundeüberfall gefährdet, weshalb sich die Hundebesitzerin Frau Anna Pumpfer wegen unterlassener Bewahrung bösartiger Hunde zu verantworten hatte. Die Angeklagte verteidigte ihre Hunde und meinte, daß dieselben den Briefträger vielleicht nur aus dem Grunde nicht leiden können, weil er zufällig eine Hundsledertasche habe, was die Hunde riechen und in Zorn bringe.
Die 30 S Schadenersatz bezahle sie deshalb nicht, weil der Hund den Brief nicht gefressen habe. Das Urteil lautete auf 10 S Geldstrafe und Zahlung von 30 S für den verlorengegangenen Wertbrief.
1929
Neuer Anstrich
Haller Lokalanzeiger, 11.05.1929
Verschiedenes. Das Haus des Bürgermeisters Franz Herzleier hat einen neuen Anstrich bekommen und bietet allen Vorübergehenden einen freundlichen Anblick. Die Tonfarbe selbst wurde gut getroffen. Die Fensterbänke und die Jalousien nehmen sich gut aus. Die mit Bildern versehenen Erker seien besonders erwähnt. Das erste Bild zeigt uns die Absamer Muttergottes, das zweite 2 Bauersleute auf dem Felde, das dritte einen Kornschnitt. Die Bilder sind von einem Kunstmaler aus Thaur angefertigt worden. Die Renovierungsarbeiten führte Malermeister Gollner-Hall aus. Es wäre zu wünschen, wenn mancher Absamer Hausbesitzer dem Beispiele des Bürgermeisters folgen würde.
Die gute Dorfluft
Haller Lokalanzeiger, 17.08.1929
Die „gute“ Dorfluft. Bekanntlich heißt es immer, auf dem Lande sei die Luft besser und reiner als in der Stadt. Ganz richtig! Bei uns in Absam aber in der Nähe einer dortigen Fabrik ist sie viel schlechter und unreiner als selbst in einer Fabriksstadt. Denn seit einiger Zeit kommt aus dieser Fabrik fast jeden Abend so ein Staub, daß dadurch die frische Abendluft ganz und gar „verpestet“ wird und man gezwungen ist, Türen und Fenster sorgfältig zu schließen. Daß man sich aber nach der jetzigen Tageshitze noch abends, wenn es endlich einmal kühler ist, nicht einkerkern will, dürfte leicht zu verstehen sein; ebenso, daß sich dieser Staub, der überdies einen ganz eigenartigen Geruch hat, auf die Atmungsorgane legt und alles eher als gesund ist. Es wird daher höflichst ersucht, diesem Uebel abzuhelfen, oder wenn das schon unmöglich sein sollte, diese Arbeit, wobei jener Staub entsteht, wenigstens bei Tage zu verrichten, wo das doch weniger unangenehm empfunden würde.
Hunde-Rennen
Haller Lokalanzeiger, 23.11.1929
Hunde-Rennen. Morgen Sonntag den 24. November findet beim Gasthof Ebner in Absam ein großes Hunderennen statt. Beginn 2 Uhr nachmittags. Sämtliche Hundefreunde sind eingeladen. Nennungen bis 11 Uhr vormittags im Gasthof Ebner, auch telephonisch. Zuschauer 30 Groschen. Es gibt 4 Rennen mit je 4 Preisen. Zugelassen sind sämtliche Rassen.
1930
Das Familienbad Formentini
Haller Lokalanzeiger, 06.09.1930
Das Familienbad Formentini war in letzter Zeit immer gut besucht. Nächstes Jahr wird die Anlage der Kabinen vergrößert werden. Es wäre auch erwünscht, wenn der Schankgarten mehr Sorgfalt erführe und das Rosengehecke, das ein wunderbares Plauschplätzchen wäre, wieder in Ordnung käme.
1932
Unfug
Haller Lokalanzeiger, 12.11.1932
Unfug. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurde in Absam allerlei Unfug verübt. Es wurde Drähte gespannt, Lichtleitungen gestört, öffentliche Brunnen zum Teil demoliert, Wasserventile wurden abgeschraubt. Gartentüren in den Dorfbach geworfen usw. Da die Gendarmerie Erhebungen gepflogen hat, dürfte der Unfug im Gerichtsaal seine Sühne finden.